Mit dem Zug durch das Hochland, mitten durch die weltbekannten Teeplantagen. Dieses Erlebnis stand relativ weit oben auf unserer To-Do-Liste für Sri Lanka. Unsere letzte Station Kandy und unser Ziel Ella liegen auf der Karte nur etwa 60 km auseinander, die Fahrtstrecke beträgt jedoch mehr als 160 km und die Zugfahrt dauert sage und schreibe über 7 Stunden. Warum ich dies explizit erwähne? Reserviert euch auf jeden Fall am Vortag der Abreise oder besser früher einen Sitzplatz, um die tolle Aussicht auf die unzähligen Teeplantagen während der Fahrt genießen zu können. Wir hatten kein Glück und die Reisezeit vollkommen unterschätzt, so dass wir die gesamte Fahrtzeit über stehen mussten. Das war anfangs noch ganz cool, da die Züge keine Türen haben und man sich bei dem gemächlichen Tempo relativ gefahrlos rauslehnen kann, um maximal viel zu sehen. Allerdings werden die Beine nach einigen Stunden dann doch ziemlich schwer und der Genussfaktor schwindet.
TRAUMHAFTE AUSSICHTEN
Die Kleinstadt Ella liegt sehr idyllisch im Bergland, umgeben von Teeplantagen. Aufgrund der Höhe von etwas über 1000 Metern ist das Klima, verglichen mit weiten Teilen Sri Lankas, angenehm kühl. Unser Guesthouse, das Brilliant View B&B lag noch ein ganzes Stück über dem Stadtkern und bot vom Balkon aus einen unglaublichen Ausblick auf den Ella Rock und die Ravana Wasserfälle, die in der Trockenzeit allerdings eher zu einem schönen kleinen Rinnsal verkommen. Umgeben von Affen in den Palmen und Avocado-Bäumen, fühlten wir uns in Ella auf Anhieb wohl. Die Betreiber des Guesthouse, eine sehr nette Familie, bot uns auch Frühstück und auf Wunsch Abendessen an, was wir dankend annahmen – wirklich empfehlenswert!
WANDERN AUF DEN LITTLE ADAMS PEAK
Das Umland bietet vor allem Wanderbegeisterten einige Möglichkeiten. Wir entschieden uns für eine Wanderung zum Little Adam’s Peak. Der Weg führt von Ella aus zunächst durch eine Teeplantage und schließlich über einen befestigten Weg auf den kleinen Gipfel. Der Aufstieg ist relativ einfach, deshalb trifft man hier auf jede Menge Touristen und mit kleineren Staus ist zu rechnen. Der wirklich tolle Ausblick vom Gipfel macht diesen Umstand allerdings wett – und wer es etwas einsamer mag, der kann auf der Rückseite des Berges absteigen und auf den nächsten Hügel klettern, um die wunderbare Aussicht auch mal in aller Ruhe zu genießen.
Am Fuße des Little Adam’s Peak folgten wir den Schildern zur nahegelegenen Teeplantage. Auf dem Weg kommt man am 98 Acres Resort vorbei, wo man bei tollem Blick eine kurze Verschnaufpause einlegen kann. Unweit entfernt liegt der Pfad zur Demodara Nine Arch Bridge oder man wandert weiter die Straße entlang zur nahegelegenen Teeplantage mit der Möglichkeit einer Fabrik-Führung.
Die Abende kann man entspannt in einem der Restaurants an der Hauptstraße ausklingen lassen. Wir entschieden uns für das Cafe Chill, dass seinem Namen aufgrund der starken Frequentierung nicht vollkommen gerecht wird. Allerdings sind Essen und Drinks ganz anständig. Nach zwei Tagen im schönen Hochland Sri Lankas war es allerdings für uns wieder an der Zeit, weiter zu reisen.