Unsere bis dato fünfwöchige Reise durch Myanmar und Thailand wollten wir mit einer entspannten Woche an den Stränden einer der thailändischen Inseln krönen. Nach diversen Bus-, Bahn- und Tuk Tuk-Fahrten sowie einigen Flügen, wollten wir zum Abschluss noch für ein paar Tage an einem Ort verweilen, entspannen und damit beginnen, die tollen Erlebnisse unserer Reise zu verarbeiten. Wir entschieden uns für Ko Lanta, weil diese Insel den Ruf genießt, trotz schöner Strände und Landschaft noch weniger touristisch erschlossen zu sein, als viele der anderen thailändischen Inseln. Von Chiang Mai im Norden Thailands aus flogen wir nach Krabi, um von dort aus mit dem Taxi über zwei Fähren in etwa drei Stunden unser Ziel, das Baan Rim Lay Hotel, zu erreichen. Durch die tolle Lage direkt am Klong Nin Beach und die super nette Familie, die das Guest House führte, fühlten wir uns hier auf Anhieb wohl. Auch die Tatsache, dass die Nebensaison zu relativ einsamen Stränden und wenig Trubel in den Bars und Restaurants der Insel führte, trug zusätzlich zu unserer Entspannung bei. Wer nach Parties sucht, entscheidet sich, zumindest abseits der Hauptsaison, besser für eine andere Location.
SEAFOOD UND UNERWARTETER BESUCH AM STRAND
Die Aussicht aufs Meer war so schön, dass wir tagsüber viel Zeit am Strand und jeden Abend noch ein paar Stunden auf unserer Terrasse verbrachten. Einziger kleiner Wermutstropfen: Müll, der vom Meer angetrieben wird, bleibt auch an den Stränden Ko Lantas leider nicht aus. Zudem streifen hier einige Hunde herum, die nachts mitunter durch lautes Bellen auf sich aufmerksam machen – späte nächtliche Strandspaziergänge sind also bei einer leichten Hunde-Phobie nicht unbedingt zu empfehlen. Ebenfalls wenig Lust darauf, auf die Hunde zu treffen, hatte wohl die sehr zutrauliche schwarze Katze, die sich abends regelmäßig zu uns auf die Terrasse gesellte. Solltet ihr am Strand also zufällig auf eine schwarze Katze treffen, grüßt sie von uns! 😉
In der Nähe des Hotels gab es nette Seafood-Restaurants, bspw. die Richey Bar in dem wir tolle Tiger Prawns vom Grill und ein paar anständige Drinks genossen. Am besten gefiel uns aber ein wirklich unspektakuläres winziges Restaurant in der Nähe des 7Eleven, das wohl leider nicht mehr existiert. Hier gab es nur eine sehr überschaubare Karte, aber dafür super günstige, authentische Küche und eine überaus herzliche Familie. Grundsätzlich solltet ihr auf alle Fälle mal eines der kleineren, Familien-geführten Restaurants ausprobieren und vielleicht findet auch ihr eine solche Perle Ko-Lantas!
MIT AFFEN AUF KO LANTAS STRASSEN
Das wohl beste Fortbewegungsmittel auf der Insel ist ein Roller, den man an jeder Ecke günstig mieten kann. Damit ließen sich die anderen Strände Ko Lantas, der Khlong Chak Wasserfall, der im Mai zugegeben nicht besonders spektakulär ist, und den Mu Ko Lanta National Park im Süden entspannt erkunden. In der Nähe des Parks trafen wir auf unzählige Affen, die es sich teilweise mitten auf der Straße bequem machten.
TRAUMHAFTE SCHNORCHEL-SPOTS UND MIT 1.000 CHINESEN AM „EMERALD CAVE“
Ein absolutes Highlight auf den thailändischen Inseln ist natürlich das Schnorcheln und Tauchen. Wir entschieden uns für die „Emerald Cave / 4 Island Tour“ mit dem Speedboat von Sala Dan aus Richtung Süden. Schon allein die Fahrt an den vielen kleinen, dicht bewaldeten Felseninseln vorbei, ist ein Erlebnis. Im Laufe der Tour kann an mehreren Spots einige Zeit geschnorchelt werden, und im seichten Wasser sind abertausende bunte Fische und Korallen auszumachen. Nach vielen Jahren Abstinenz vom Tauchen wollte ich das Wasser am liebsten gar nicht mehr verlassen. Der Strand von Koh Ngai, vor dem einige Fischerboote Anker geworfen hatten, könnte direkt einem Reisekatalog entspringen. Türkisblaues Wasser, perfekter weißer Sand und ein kleines Korallenriff in nur wenigen Metern Entfernung.
Um dem Namen der Tour, „Emerald Cave“, Rechnung zu tragen, machten wir tatsächlich auch einen Stopp bei der Insel Koh Mook, die früher von Piraten für den Schmuggel genutzt wurde. Durch einen schmalen, sehr dunklen Tunnel erreicht man schwimmend das beeindruckende Innere der winzigen Insel. Hier wird es plötzlich ganz unerwartet wieder hell und man findet einen kleinen Strand und ein Wasserbecken vor, das von allen Seiten mit äußerst steilen, dicht bewachsenen Felswänden umgeben ist. Grundsätzlich ein atemberaubender Anblick, wären da nicht die mehreren Hundert Touristen (vor allem gut gelaunte, mit dem vollen Selfie-Equipment ausgerüstete Chinesen), die sich alle wie in einer gigantischen Polonaise durch den engen Tunnel quetschten und auch dem Inneren der Insel irgendwie für uns seinen Zauber und seine Mystik nahmen – wobei es immerhin ganz lustig anzusehen war. Ein solch schöner, ursprünglich „geheimer Ort“, bleibt nun mal nicht ewig geheim.
EIN WUNDERBARER ABSCHLUSS UNSERER REISE
Insgesamt hat Ko Lanta bei uns einen wirklich tollen Eindruck hinterlassen und war für uns der perfekte Abschluss unserer Reise durch Thailand. In der Nebensaison ist die Insel vor allem Reisenden zu empfehlen, die eher nach etwas Entspannung am Strand, beim Schnorcheln und bei der Entdeckung der Landschaft suchen, als auf Clubs und „Full Moon“ Parties aus sind.
1 Kommentar
[…] Thailand […]