Mit unzähligen wundervollen Eindrücken im Gepäck machten wir uns auf Richtung Mirissa, einem kleinen Städtchen an der Südküste, dass vor allem für seinen Strand, Surfen und „Whale Watching“ bekannt ist. Wir entschieden uns für einen öffentlichen Bus nach Matara, eine wirklich unkomplizierte und äußerst günstige Fortbewegungsart auf Sri Lanka. Von dort aus nahmen wir dann einen weiteren Bus, der uns das letzte kurze Stück nach Mirissa brachte.
STRAND, MEER, SONNENBRAND
Hier wollten wir einfach nur ein paar Tage am Strand verbringen, die Sonne genießen und hoffentlich Wale sehen. Wer mit dieser Erwartungshaltung nach Mirissa kommt (in der Hauptsaison kommt noch das Surfen hinzu), der wird nicht enttäuscht. Der schöne weiße Sandstrand zieht sich etwa über einen Kilometer, es gibt viele schattenspendende Palmen, jede Menge Restaurants mit frischem Seafood und Bars, die zu unserer Reisezeit eigentlich dauerhaft mit Happy Hour-Angeboten lockten. Durch die stetige leichte Brise war es am Strand eigentlich nie zu heiß. Lasst euch allerdings von den angenehmen Temperaturen nicht täuschen: Die Sonne hat es in sich und wir haben uns, trotz Sonnenschutz, am ersten Tag direkt einen ordentlichen Sonnenbrand geholt.
Das Meer eignet sich aufgrund des Wellengangs und der Strömungen nur bedingt zum Schwimmen. Wir entschieden uns fürs Body Boarden, was nach ein paar ersten kläglichen Versuchen erstaunlich schnell funktionierte und einen enormen Spaßfaktor hatte. Die Boards können überall am Strand recht günstig ausgeliehen werden.
TEUERE HOTELS LOHNEN SICH NICHT
In Mirissa entschieden wir uns, mal eine der luxuriöseren Hotelanlagen auszuprobieren. Trotz des tollen Blicks vom Balkon und dem wirklich schönen Zimmer im Seaworld Resort, war es unserer Meinung nach den massiven Aufpreis zum Familien-geführten Guest House nicht wert. Im Gegenteil: Gerade die persönliche Komponente, der Kontakt zu den Familien, die netten Gespräche und das tolle Essen, fehlten uns hier. Deshalb sind auf Sri Lanka aus meiner Sicht Guesthouses den deutlich teureren Hotels vorzuziehen. Und das nicht nur, wenn man, wie wir, ein wenig auf sein Budget achten muss.
SEEKRANK AUGE IN AUGE MIT DEM WAL
Auch wenn im August nicht die beste Zeit für das „Whale Watching“ ist, entschieden wir uns, unser Glück zu versuchen. Neben den unzähligen kleinen Fischerbooten, in denen die Fischer teilweise auch übernachten, liegen im Hafen von Mirissa diverse Schiffe, die mit Kino-artigen Sitzreihen um Touristen buhlen. Auf einem der Schiffe angelangt, wurden wir unverzüglich mit Rettungswesten ausgerüstet und vorgewarnt, dass die See „etwas rauh“ sein würde, sobald wir das Hafenbecken verließen. Es wurden Pillen gegen Seekrankheit verteilt, was mir zunächst etwas suspekt vorkam. Kleiner Tipp: Nehmt unverzüglich eine oder besorgt euch im Vorfeld Reisetabletten, solltet ihr einen schwachen Magen haben. Der Seegang war höllisch. Bei mir setzte die Übelkeit innerhalb weniger Minuten auf offener See ein und nach weiteren 10 Minuten hing ich über der Reling, die ich während der gesamten Schifffahrt nicht mehr verlassen konnte. Die Touren gehen mitunter 6 Stunden, was mich zwischenzeitlich fast verzweifeln ließ. Allerdings war ich nicht allein – ich schätze, dass es im Laufe der Tour mindestens der Hälfte aller Mitreisenden ähnlich erging wie mir. Nach etwa 2 Stunden – ich klammerte mich immer noch an die Reling – begegneten wir dem ersten Blauwal. Einen atemberaubenden Moment lang konnte ich das gigantische Tier nur wenige Meter vor mir durch das Wasser gleiten sehen. Dies war in zweierlei Hinsicht eine Erlösung: Zum einen bedeutete es, dass sich die Tour trotz Übelkeit mehr als gelohnt hatte. Zum anderen, dass wir uns endlich wieder auf den Rückweg machten, auf dem wir ein weiteres Mal einen Blauwal erblickten. Trotzdem war ich mehr als glücklich, schon bald wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
AU REVOIR SRI LANKA
Mit dieser letzten, überwältigen Erfahrung im Gepäck, machten wir uns nach einem weiteren Tag am Strand auf zurück nach Colombo. Ohne weitere Übernachtung, aber mit der festen Überzeugung, irgendwann nach Sri Lanka zurückzukehren und die anderen Teile der Insel kennenzulernen, nahmen wir am späten Abend unseren Flug über Doha nach Frankfurt. Sri Lanka ist ein tolles Land voller wundervoller Menschen und Orte und als Reiseziel, egal ob für Backpacker, Strandurlauber und Surfer oder auch Familien, uneingeschränkt zu empfehlen.
2 Kommentare
Hi Marc! Sind über die Facebook -Gruppe auf deine Seite gestoßen und erst mal begeistert, da es für uns auch bald nach Sri Lanka geht. Also mal ein paar weitere Tipps lesen, kann ja nicht schaden. Schade finden wir es, dass du whale watchen warst… Obwohl es doch bekannt ist, dass das alles andere als toll für diese Tiere ist wenn zwanzig Touriboote den Walen hinterher jagen. Wir hoffen, dass es in deinem Fall nicht so war. 😉
Viel Spaß bei deinen weiteren Reisen!
Vg Silvi und Chris
Hey Silvi und Chris,
ich wünsche euch eine aufregende Reise durch das faszinierende Sri Lanka! 🙂 Wir waren begeistert. Was das Whale Watching betrifft: Ich kann nur hoffen, dass wir den Blauwal nicht zu sehr gestört haben – gejagt bzw. verfolgt haben wir ihn zumindest nicht. Ich kann eure Sorge natürlich verstehen! Diese tollen Tiere müssen vor unnötigem Stress bewahrt werden.
Liebe Grüße
Marc