Nachdem wir auf Sri Lanka bereits jede Menge Elefanten gesehen hatten, wollten wir diese faszinierenden Tiere nun im Udawalawe Nationalpark auch endlich in freier Wildbahn bewundern. Zum ersten Mal auf unserer Reise entschieden wir uns, wahrscheinlich ein Resultat unserer 7-stündigen Zugerfahrung im Stehen, spontan für eine Taxifahrt. Für 7.000 LKR, also umgerechnet etwas mehr als 40 EUR, brachte uns der bestens gelaunte Fahrer in etwa 2 ½ Stunden von Ella in die Nähe des Udawalawe Nationalparks und während der Fahrt lernten wir anhand diverser Fotos auch gleich noch seine gesamte Familie kennen. Grundsätzlich kann man festhalten, dass wir auf Sri Lanka durchweg gut gelaunte und freundliche Menschen getroffen haben. Und auch in unserer nächsten Unterkunft wurden wir nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil. Hier wurden wir überaus herzlich mit einer Kokosnuss mit Strohhalm begrüßt und der Besitzer organisierte uns unverzüglich eine Safari für den Folgetag. In der Regel werden die Touren am frühen Morgen und am späten Nachmittag angeboten – in der Trockenzeit scheint die späte Tour empfehlenswert, da die Tiere erst gegen Abend in Richtung Wasser aufbrechen.
DIE BESTE UNTERKUNFT UNSERER REISE
Das familiengeführte Mansala Safari House war ein kulinarisches Highlight unserer Reise. Morgens gab es ein tolles, traditionelles Frühstück mit Egg Hoppers und abends das vielleicht beste Curry unserer Reise. Zudem war die Familie einfach unglaublich zuvorkommend und interessiert. So kamen wir beispielsweise gleich an beiden Abenden, trotz kleinerer Kommunikationsschwierigkeiten, mit dem Vater des Besitzers ins Gespräch, der nachts über das Guest House wachte. Absolute Empfehlung!
FLUGHUNDE IN DER ABENDSONNE
Die Auswahl an Sehenswürdigkeiten, abgesehen natürlich vom Nationalpark, ist etwas ernüchternd. Ohne den Tipp des Hosts so richtig zu verstehen und ohne große Erwartungen, folgten wir der Hauptstraße in Richtung der nahegelegen Brücke – auf den ersten Blick absolut kein Highlight. Auf den zweiten Blick erspähten wir allerdings im Wasser eine ziemlich große Echse, die sich behäbig durch den Fluss schlängelte. Etwas verwirrt von der Geräuschkulisse, die wir nicht so recht einzuordnen wussten, fielen unsere Blicke auf die umliegenden Bäume. Einige Momente später konnten wir dann die Herkunft ausfindig machen: Abertausende von Flughunden hingen kopfüber und größtenteils bewegungslos in den Ästen, um Kraft für ihre abendlichen Jagdtouren zu tanken.
In der Abenddämmerung waren wir dann dabei, als sich die Tiere mit ihrer enormen Flügelspannweite scharenweise in die Luft erhoben und über unsere Köpfe hinweg in den Nachthimmel verschwanden – ein atemberaubendes Erlebnis.
AN DER SEITE VON ELEFANTEN IM NATIONALPARK
Die Safari am Folgetag war natürlich das nächste Highlight unserer Reise. Die lange Trockenzeit hatte im Nationalpark deutliche Spuren hinterlassen. Der kleine See des Parks hatte sich weit zurückgezogen und eine wüstenähnliche, fast schon apokalyptisch anmutende Landschaft zurückgelassen. Auch den Tieren war die lange Trockenperiode und die Hitze teilweise anzusehen. Die Szenerie im Udawalawe war faszinierend und äußerst abwechslungsreich: Wir sahen Büffelherden, die sich im und am Wasserloch versammelten, um zu trinken und sich von der Hitze abzukühlen. Wunderschön gefiederte Eisvögel bei der erfolgreichen Jagd auf kleine Fische. Schildkröten, die sich gemächlich durch das letzte Rinnsal Wasser Richtung See bewegten. Krokodile, die reglos die letzten Sonnenstrahlen des Tages aufsogen. Pfauen, die mit erstaunlicher Geschwindigkeit durch die Sträucher streiften. Und ein weiteres Mal mehrere kleine Affen-Familien.
Umso näher wir dem See kamen, umso häufiger kreuzten uns Elefanten – mal ein einsamer Bulle, der mit seinem Rüssel die letzten Gräser vom trockenen Boden zusammenklaubte und vorher geschickt vom Sand befreite. Häufig kleinere Herden mit Jungtieren. Und wir hatten großes Glück auch dem „König des Parks“ zu begegnen, einem alten Bullen mit besonders mächtigen Stoßzähnen, die bei den großen Sri Lanka Elefanten sehr selten sind. Einzig und allein Leoparden, die im Yala Nationalpark wohl deutlich häufiger anzutreffen sind, konnten wir im Udawalawe nicht ausmachen.
„ELEPHANT ORPHANAGE“: AUFZUCHTSTATION FÜR ELEFANTEN
Wer, wie wir, nicht genug von den Elefanten bekommen kann, der besucht nach dem Parkbesuch auch noch die nahegelegene „Elephant Orphanage“. In dieser Aufzuchtstation für Elefantenbabies und Jungtiere durften wir aus einiger Distanz bei der Fütterung mit dem elefantengerechten „Fläschchen“ zuschauen. Für uns ein sehr schöner Abschluss unseres Aufenthalts in Udawalawe.
1 Kommentar
Toller Blog post und klasse Bilder! Waren auch gerade erst da und hatten echt ne tolle Zeit! Wenn man deine Worte liest will man gleich wieder zurück! <3
wenn du sehen willst, was wir dort so erlebt haben schau mal unseren vlog an: https://www.youtube.com/watch?v=U5D0s8l8BdA&t=2s